Liebe Patient:innen!
Aus Protest gegen die beschlossenen Leistungskürzungen schließt diese Praxis – wie viele weitere hessische Praxen – am Mittwoch, dem 26. Oktober und am Mittwoch, dem 30. November. Wir beteiligen uns an den Protesttagen, weil wir auch in Zukunft für Sie da sein wollen. Nachdem wir bislang – neben der normalen Arbeit in der Praxis – 97% der Corona-Patienten versorgt und damit den Schutzschirm über den Krankenhäusern aufgespannt haben, wollen Krankenkassen und Politik unsere Praxen in den Ruin treiben. Steuerfinanzierter Bonus für unsere Praxisteams? Mussten wir selber zahlen. Wertschätzung unserer Leistungen in der Pandemie? Fehlanzeige – nicht einmal geklatscht wurde für uns!
Liebe Patient:innen, wir können nicht mehr! Nach zwei Jahren Arbeit jenseits der Belastungsgrenze ist es nun Zeit für einen regelmäßigen Überstundenabbau. Zunächst alle vier bis fünf Wochen; wenn sich nichts ändert, an zwei Tagen pro Woche. Wir werden an diesen Tagen keine Sprechstunden anbieten können, nicht nur wegen unserer Erschöpfung oder der Missachtung seitens der Politik. Sondern vor allem wegen der wiederholten Fußtritte des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und Politikern auf Bundesebene, die nicht zwischen Umsatz und zu versteuerndem Einkommen unterscheiden können. Nach jahrelanger Ignoranz gegenüber steigenden Praxiskosten droht man uns nun zwei Nullrunden für die kommenden Jahre an! Ja, es geht auch um‘s Geld, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! Wir wagen zu sagen, dass auch unser Maß nun voll ist!
Liebe Privatversicherte, Ihre angebliche Besserversorgung werden wir nun dem Standard von 1996 anpassen, denn aus diesem Jahr stammt die Gebührenordnung, nach der wir unsere Bemühungen Ihnen gegenüber abrechnen müssen.
Liebe Patient:innen, die Zeit ist vorbei, in der wir die seit 30 Jahren sich ständig verschlechternden Bedingungen auf Kosten unserer Praxisteams, unserer Familien und unserer eigenen Gesundheit ausgleichen können.